Auf ein ganz besonderes Jubiläum kann Bernhard Voget in diesem Jahr zurückblicken: Seit nunmehr 50 Jahren ist er als Organist tätig. In unserer Kirchengemeinde, ebenso in Kastellaun und anderen Kirchen der Region.
Bernhard Voget hat am 14. September 1971, also eigentlich bereits vor 51 Jahren, das erste Mal in Uhler an der Orgel gesessen, damals war er für einen seiner Brüder eingesprungen, die ebenfalls in den drei Kirchengemeinden Kastellaun, Roth und Uhler den Organistendienst versahen. Doch diesen Tag sieht er für sich nicht als ersten Einsatz als Organist an, da er quasi nur ausgeholfen hat. Richtig als Organist begann er im April 1972, damals in Roth und Uhler. Seitdem hat Bernhard Voget unzählige Male in Roth und Uhler, aber auch in vielen anderen Kirchen unserer heutigen Kirchengemeinde an der Orgel gesessen, bei Gottesdiensten, Beerdigungen, Trauungen und vielen anderen Anlässen.
Für diese treue, langjährige Mitarbeit in unserer Kirchengemeinde, aber auch als aufmerksamer Begleiter der Gemeinde dankt ihm die Kirchengemeinde Zehn Türme ganz herzlich. Und sie hofft, dass er noch viele Gottesdienste mit seinem Orgelspiel begleiten und die Gottesdienstbesucher erfreuen wird.
Nach langer, schwerer Krankheit, aber nun doch plötzlich und unerwartet, verstarb im Alter von 72 Jahren unsere Presbyterin Marina Mix aus Leideneck. Über viele Jahre hinweg, bis zu Ihrem Tod, engagierte sie sich voller Leidenschaft und mit großem Engagement für ihre evangelische Kirche. Sie gestaltete und prägte in vielfältiger Weise das kirchliche Leben der Kirchengemeinde Zehn Türme und besonders ihres Heimatdorfes Leideneck. Zeit ihres Lebens war ihr die Kirche im Dorf als gelebte Gemeinschaft wichtig.
Seit 2004 war sie Presbyterin in der Kirchengemeinde Leideneck, ab 2015 dann in der Kirchengemeinde Bell-Leideneck-Uhler und seit 2019 in der Kirchengemeinde Zehn Türme. Seit 2020 war sie stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums unserer Kirchengemeinde Auch der Kreissynode des Kirchenkreises Simmern-Trarbach gehörte sie viele Jahre an.
Für dieses langjährige Engagement ist die Kirchengemeinde Marina Mix dankbar und wünscht der Familie Trost und Zuversicht in der Botschaft von der Auferstehung von den Toten und in der Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott.
Die Gemeindeversammlung im kommunalen Gemeindehaus in Laubach
Es war erst die zweite Gemeindeversammlung in der nun knapp vierjährigen Geschichte der Kirchengemeinde Zehn Türme. Doch die Pandemie machte solche Treffen in den vergangenen drei Jahren nicht möglich. Rund 50 Gemeindemitglieder waren am Buß- und Bettag nach Laubach ins kommunale Gemeindehaus gekommen, zunächst zum Gottesdienst, dann zur Gemeindeversammlung.
„Schön, dass so viele gekommen sind“, freute sich Pfarrerin Ortrun Hillebrand, die Vorsitzende des Presbyteriums. Sie betonte, dass die vergangenen Jahre durch die Pandemie sicher anders verlaufen seien als gedacht. „Einiges musste ausfallen, einiges verändert werden. Und vieles hat trotz Corona funktioniert“, so die Pfarrerin.
In den vier Jahren sei die neue Kirchengemeinde weiter zusammengewachsen, habe man sich besser kennengelernt. „Wie überall haben wir seit der Fusion der vier früheren Gemeinden Bell-Leideneck-Uhler, Gödenroth-Heyweiler-Roth, Horn-Laubach-Bubach und Riegenroth leider auch Gemeindemitglieder verloren“, bedauerte sie. Gehörten zur Kirchengemeinde Zehn Türme am 1. Januar 2019 noch 3797 Gemeindemitglieder, so waren es im November dieses Jahres nur noch 3644.
So schmerzlich die Zahl der Austritte sei, so erfreulich sei aber auch, dass die Zahl der Taufen nach einem Corona-Knick 2020 nun wieder deutlich angestiegen sei, betonte Pfarrer Ortrun Hillebrand. So wurden in diesem Jahr bereits 30 Kinder getauft. Im Jahr zuvor waren es 23, im ersten Corona-Jahr nur 15 und 2019, also vor dem Ausbruch der Pandemie, 38. Die Zahl der Austritte hat sich in diesem Jahr auf 40 erhöht. 2021 verließen 34 Personen aus der Gemeinde die evangelische Kirche, 2020 waren es 36 und im ersten Jahr der Kirchengemeinde Zehn Türme traten 24 Menschen aus. In diesem Jahr gab es bisher 48 Beerdigungen, 2021 lag diese Zahl bei 51, im Jahr zuvor wurden 63 Personen kirchlich bestattet und 2019 waren es 49.
Änderungen wird es im kommenden Jahr beim kirchlichen Unterricht geben, kündigten die beiden Pfarrerinnen in Laubach an. Während im Seelsorgebereich 1 der bisherige zweijährige Unterricht in 14-tägigem Abstand unverändert fortgesetzt wird, wechselt der Seelsorgebereich 2 mit dem kommenden Jahrgang zu einem einjährigen Unterricht, der allerdings dann wöchentlich stattfindet.
Zehn Kirchen gibt es in der Kirchengemeinde, dazu zwei Gemeindehäuser. „Da gibt es immer was zu tun“, meinte Pfarrerin Ortrun Hillebrand. Allein im vergangenen Jahr wurden hier rund 215.000 Euro investiert, wobei die Dachsanierung an der Kirche in Laubach mit 175.000 Euro und die Fenstersanierung an der Kirche in Horn mit 68.000 Euro die größten Projekte waren. In diesem Jahr steht noch eine Sitzpolsterheizung in der Laubacher Kirche an, die rund 20.000 Euro kosten wird und vor Weihnachten abgeschlossen sein soll. Dabei hofft die Gemeinde hier auch auf eine deutliche Energieeinsparung in der Kirche. Weitere größere, noch anstehende Projekte sind die Glocken in der Kirche in Leideneck sowie die Neugestaltung des Kirchvorplatzes in Heyweiler, die derzeit zusammen mit der kommunalen Gemeinde geplant wird.
Die Energiepreispauschale, die von der Bundesregierung in diesem Jahr zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger für die hohen Energiekosten gewährt wurde, bringt auch den Kirchen erhöhte Einnahmen, da für die Pauschale auch Kirchensteuer gezahlt werden muss. „Doch dieses Geld wollen wir nicht in der Gemeinde behalten, sondern weitergeben“, so Pfarrerin Frauke Flöth-Paulus. Konkret soll das Geld, dass die Kirchengemeinde hier zusätzlich erhält, an den Härtefallfonds des Kita-Verbandes VEKiST im Kirchenkreis weitergegeben werden.
Es war eine Premiere: Erstmals feierte die Kirchengemeinde Zehn Türme einen Gottesdienst auf dem ehemaligen Klostergelände in Klosterkumbd. Das ehemalige Frauenkloster ist vielfach mit unserer Gemeinde verbunden, der letzte Konventuale des Klosters wurde erster evangelischer Pfarrer in Bubach, aus den Klosterglocken wurden zwei Glocken für Horn gegossen. Darum hatte sich das Presbyterium dafür entschieden, auch in Klosterkumbd einen zentralen Gottesdienst zu feiern, musikalisch unterstützt von „Schokoladensaite“ und organisatorisch unterstützt von vielen helfenden Händen. Und so konnte ein schöner Gottesdienst gefeiert werden, der auf viel Zuspruch traf. Und im Anschluss an den Gottesdienst gab es auch Kaffee und Kuchen. Künftig soll es in jedem Jahr einen solchen zentralen Gottesdienst in Klosterkumbd geben.
Pastorin Jutta Dahl, die Frau des früheren Beller und Leidenecker Gemeindepfarrers Karl- August Dahl, konnte im Dezember ihr 50-jähriges Ordinationsjubiläum feiern. Superintendent Markus Risch gratulierte ihr dazu im Namen des Kirchenkreises Simmern- Trarbach. Jutta Dahl war 1971 im Kirchenkreis Essen zum Dienst an Wort und Sakrament berufen worden.
Pastorin Jutta Dahl
Damals war es eigentlich üblich, dass ordinierte Theologinnen, die als Pfarrerinnen einer Gemeinde tätig sein wollten, nach ihrer Heirat ausscheiden mussten. Es galt für sie noch das Zölibatsgebot. Jutta und
August Dahl, die im Dezember auch ihre Goldene Hochzeit feiern konnten, gehörten zu den ersten Theologinnen und Theologen in der Rheinischen Kirche, die dieses Gebot durchbrachen. Sie wurde ordiniert und in ihre erste Pfarrstelle eingeführt, eine Woche später wurde geheiratet. Wie Jutta Dahl selbst sagt, wurde sie notgedrungen im Amt belassen, da sie als Seelsorgerin gebraucht wurde. Denn in der Gemeinde waren von fünf Pfarrstellen nur drei besetzt.
Die Kirchengemeinde Zehn Türme gratuliert Jutta Dahl ganz herzlich zu ihrem Ordinationsjubiläum und gratuliert Jutta und August Dahl ebenso herzlich zu ihrer Goldenen Hochzeit.
Kirchengemeinde feiert Festgottesdienst auf der Burg Waldeck
Die Burg Waldeck, sie hat für die evangelische Kirchengemeinde Zehn Türme eine besondere Bedeutung. Hier wurde möglicherweise vor 470 Jahren, als die Burgherren lutherisch waren, der erste evangelische Gottesdienst auf dem Gebiet der heutigen Kirchengemeinde Zehn Türme gefeiert. Und daran wurde mit einem Festgottesdienst erinnert.
„Jesus Christus gibt die Kraft für Neuaufbrüche, aus denen Gutes entstehen kann“, meinte Superintendent Markus Risch in seiner Predigt. Auch 1551, als hier vielleicht der erste evangelische Gottesdienst gefeiert wurde, sei dies sicher so gewesen. Manche hätten sich möglicherweise darüber sehr aufgeregt, andere hätten begeistert reagiert. Doch es sei auch ein Aufbruch zu spüren gewesen, war sich der Superintendent sicher. Die Kirchengemeinde Zehn Türme sei für ihn ein gutes Beispiel für einen solchen Aufbruch.
„Hier ist ein neues Haus zusammengewachsen“, so Markus Risch. Und auch in Corona-Zeiten sei Neues entstanden. „Hier gab es ein breites Angebot an Gottesdiensten, Einladungen an die Menschen zu Andacht und Gebet. Und daraus kann Gutes entstehen“, so der Superintendent. Im Petrusbrief sei vom Eckstein die Rede, der Leben schaffe. „Dies spielt auf Jesus Christus an, sein Leben und Sterben, aber auch, dass er uns das ewige Leben schenkt“, machte Markus Risch deutlich.
Und wenn so, wie jetzt in Corona-Zeiten, auch in einer gedrückten Stimmung neues Leben entstehe, dann mache das Mut, weiter zu bauen. „So kommt Leben in altes Gemäuer. Aber Jesus Christus bleibt der Eckstein. Er bleibt Boden, Ziel und Hoffnung für alle Zeit“, betonte der Superintendent.
Festgottesdienst auf der Burg Waldeck.
„Es ist doch schön, endlich mal wieder in einem so großen Rahmen zusammen zu singen, zu beten, auf Gottes Wort hören und darüber nachzudenken“, freute sich Pfarrerin Frauke Flöth-Paulus. Und es sei gut, mit einem solchen Festgottesdienst auch an den ersten evangelischen Gottesdienst vor 470 Jahren im Gemeindegebiet zu erinnern. Doch in diesem Gottesdienst gehe es auch um die Leitung der Gemeinde, fügte die Pfarrerin hinzu. Und so wurden auf der Burg Waldeck die bereits im Frühjahr 2020 ausgeschiedenen Presbyterinnen und Presbyter von Pfarrerin Ortrun Hillebrand, der derzeitigen Vorsitzenden des Presbyteriums, verabschiedet und ihnen für ihren Dienst gedankt. Gleichzeitig wurden aber auch die bei der Wahl 2020 neu gewählten Mitglieder der Gemeindeleitung eingeführt. Corona hatte beides bisher verhindert.
Und im Anschluss an den Gottesdienst, der musikalisch vom Posaunenchor Kastellaun-Uhler mitgestaltet wurde, saßen die vielen Besucherinnen und Besucher noch lange bei Kaffee und Kuchen beisammen, nutzten die Gelegenheit zu Gesprächen und genossen die Herbstsonne und das schöne Wetter. Viele Jahre lang hatte die ehemalige Kirchengemeinde Gödenroth-Heyweiler, die heute in der Kirchengemeinde Zehn Türme aufgegangen ist, hier auf der Burg Waldeck jährliche Familiengottesdienste gefeiert. Und vielleicht ist dieser Festgottesdienst auf dem Burggelände ein Anlass für die Kirchengemeinde Zehn Türme, diese Tradition ihrer Vorgängergemeinde nun auch wieder aufzugreifen.
Kirchengemeinde erinnert auf Burg Waldeck an ihre Wurzeln
30. September 2021 – Die Burg Waldeck hat für die Kirchengemeinde Zehn Türme eine besondere Bedeutung. Denn hier wurde möglicherweise 1551, also vor 470 Jahren, der erste evangelische Gottesdienst im Bereich der heutigen Kirchengemeinde gefeiert. Mit einem Festgottesdienst auf dem Burggelände will die Kirchengemeinde am 10. Oktober um 15 Uhr daran erinnern.
Die Burg Waldeck bildete gemeinsam mit den Dörfern Dorweiler, Mannebach und Korweiler in der Zeit der Reformation eine kleine reichsunmittelbare Herrschaft im Besitz der Freiherren Boos von Waldeck. Viele Quellen sprechen davon, dass die Boos von Waldeck sich von 1551 bis 1600 zum lutherischen Glauben bekannten. Ein Visitationsbericht aus dem Jahr 1569 über das Landkapitel Zell im Bistum Trier, zu dem die Pfarrei Mannebach-Waldeck gehörte, spricht von einem Burgkaplan Bernhard, der „häretisch und abtrünnig“ sei und von der Burgkapelle St. Barbara widerrechtlich Besitz genommen habe. Ein Zeichen dafür, dass die Burgbewohner der neuen Lehre anhingen und dass der Kaplan evangelische Gottesdienste in der Kapelle feierte.
Die Burgruine Waldeck. Hier wurde möglicherweise vor 470 Jahren der erste evangelische Gottesdienst gefeiert.
Die Pfarrei Mannebach-Waldeck, zu der neben den drei Dörfern der Herrschaft noch das Dorf Uhler gehörte, scheint aber katholisch geblieben zu sein, im Visitationsprotokoll gibt es jedenfalls keinen Hinweis darauf, dass hier die Reformation eingeführt wurde. Allerdings werden die Sendschöffen von Uhler, also die Personen, die damals die Kirchenzucht ausübten und ein wenig mit heutigen Presbytern verglichen werden können, auch hier schon als „Häretiker“ bezeichnet, was darauf schließen lässt, dass in Uhler unter dem Einfluss der benachbarten Grafschaft Sponheim, zu der deren Einwohner gehörten, die Reformation bereits eingeführt wurde.
Der Visitationsbericht lässt jedenfalls den Schluss zu, dass die Boos von Waldeck, die sich zwar zum evangelischen Glauben bekannten und deren Burgkaplan evangelischen Gottesdienst auf der Burgkapelle feierte, in ihrer Herrschaft nicht die Reformation durchführten. Da aber in den anderen Kirchen der heutigen Kirchengemeinde Zehn Türme durch die damaligen Landesherren erst 1557 die Reformation eingeführt wurde, könnte dies bedeuten, dass damit auf der Burg Waldeck im Bereich der Kirchengemeinde Zehn Türme hier bereits vor 470 Jahren die ersten evangelischen Gottesdienste gefeiert wurden.
Und daran soll mit einem festlichen Gottesdienst auf dem Burggelände erinnert werden. Die Predigt in diesem Festgottesdienst wird der Superintendent des Kirchenkreises Simmern-Trarbach, Pfarrer Markus Risch, halten. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst vom Posaunenchor Kastellaun-Uhler.
Bei diesem Gottesdienst sollen auch die bei der vergangenen Presbyteriumswahl ausgeschiedenen Presbyterinnen und Presbyter verabschiedet werden, außerdem wird eine neue Presbyterin in ihr Amt eingeführt. Im Anschluss an den Gottesdienst wird es auch Kaffee und Kuchen geben.
Der Gottesdienst wird unter den an diesem Tag geltenden Schutzbestimmungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gefeiert. Bei schlechtem Wetter soll der Gottesdienst in der Gemeindehalle in Dommershausen stattfinden.
28. Mai 2021 – Die evangelische Kirchengemeinde Zehn Türme geht ein weiteres größeres Bauprojekt an: Die Fenster in der evangelischen Kirche in Horn werden saniert. Dabei sollen die Bleiprofile ersetzt und gerissene Scheiben ausgetauscht werden. Für dieses Vorhaben, das vom Presbyterium bereits auf den Weg gebracht wurde, muss die Kirchengemeinde rund 66.000 Euro investieren.
Die Kirche in Horn
Die Fenster der Kirche in Horn sind schon seit einiger Zeit in einem schlechten Zustand, erforderliche Reparaturen wurden allerdings aus finanziellen Gründen immer wieder aufgeschoben. Doch nun muss eine Sanierung in Angriff genommen werden, damit nicht noch größere Schäden entstehen.
Die Eisenkonstruktion an den Fenstern stammt wohl noch aus der Bauzeit der Kirche 1780. Die heutige Bleiverglasung wurde 1966 angefertigt, die mundgeblasenen Scheiben sind mit verschieden starken, bewusst gesetzten Bleiprofilen eingefasst und teilweise mit einfacher Konturmalerei versehen.
Die Ursache für die Schäden an den eigentlich langlebigen Bleiverglasungen liegt in der Wasserrinne im unteren Bereich der Fenster, wo sich Wasser sammelt. Rost und im Winter gefrierendes Wasser zwischen den äußeren Sturmeisen und den Glasscheiben haben hier für ein Reißen der Scheiben gesorgt, die die jetzige Sanierung nötig machen.
Bei der Sanierung sollen daher funktionsfähige Wasserrinnen eingebaut werden. Die Fenster werden ausgebaut und extern restauriert, wobei alle Bleiprofile durch neue ersetzt und gerissene Scheiben ausgetauscht werden. In einem nächsten Schritt sollen die Sturmeisen aufbereitet werden.
Die Kirchengemeinde rechnet mit einer Bauzeit von rund drei Monaten, die Arbeiten sollen noch möglichst Ende Juli beginnen. Die Ortsgemeinde Horn hat der Kirchengemeinde Zehn Türme bereits signalisiert, dass sie dieses Bauprojekt finanziell auch unterstützen wird.
Dach der evangelischen Kirche in Laubach soll erneuert werden
Die evangelische Kirche in Laubach prägt gemeinsam mit der katholischen Kirche das Bild des Dorfes in der Landschaft. 1858 wurde das Gotteshaus erbaut, nun steht eine größere Renovierung an. Denn nach fast 60 Jahren steht nun eine Erneuerung der Dacheindeckung an. Dabei sollen auch die Dachrinnen sowie die Blitzschutzanlage erneuert werden. Das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Zehn Türme hat den entsprechenden Beschluss mittlerweile gefasst, die Ausschreibungen sind raus. In diesem Jahr soll mit den Arbeiten begonnen werden, bis Oktober alles abgeschlossen sein.
Die Kirche in Laubach
Rund 125.000 Euro an Investitionskosten sind für dieses Bauvorhaben eingeplant. Keine kleine Summe für die Kirchengemeinde, die dafür aus dem laufenden Haushalt fast 70.000 Euro entnimmt. Darin enthalten sind auch Erlöse aus dem Verkauf des Horner Pfarrhauses sowie bereits seit Jahren in Laubach gesammelte Spenden und Kollekten von immerhin mehr als 22.000 Euro. Weitere 56.000 Euro sollen aus der Instandhaltungsrücklage entnommen werden. Die Ortsgemeinde Laubach hat mittlerweile einen Zuschuss von 10.000 Euro zugesagt, die Volksbank 500 Euro aus dem Gewinnsparen. Und aus der Baubeihilfe des Kirchenkreises erhält die Gemeinde 12.500 Euro.
Die evangelische Kirche in Laubach ist ein spätklassizistischer Saalbau mit romanisierenden Elementen, einem spitzen Turmhelm und einem Satteldach. Der Turmhelm erhielt zuletzt 1959 eine neue Eindeckung in Naturschiefer, Jahre später wurden die Klempnerarbeiten in Kupfer ausgeführt. 1963 erhielt das Kirchenschiff eine neue Eindeckung in Kunstschiefer, die Klempnerarbeiten erfolgten in Zink. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Reparaturen durchgeführt, es zeigten sich immer wieder undichte Dachstellen. Mittlerweile ist die Deckung durch Verwitterung aufgebläht und mit Moos besetzt, auch die Holzunterkonstruktion ist geschädigt. Große feuchte Stellen im Mauerwerk von Decke und Wänden des Kirchenschiffs sind zudem nicht mehr zu übersehen. Alles Gründe für das Presbyterium, nun eine grundlegende Sanierung anzugehen.
Vorgesehen sind Abbrucharbeiten unter Berücksichtigung des alten Asbestschiefers, der Einbau einer neuen Dachschalung über der vorhandenen und schließlich die neue Dacheindeckung in Naturschiefer. Hinzu kommen Klempnerarbeiten in Kupfer, passend zum Turm, sowie eine Erneuerung der Blitzschutzanlage über dem Kirchenschiff. Die zudem festgestellten Schäden an der Turmeindeckung sollen dabei auch beseitigt werden. Die Baubetreuung liegt in den Händen des Kastellauner Architekten Bernd König.
Kirchengemeinde Zehn Türme tritt Seenotrettungsbündnis bei
Die evangelische Kirchengemeinde Zehn Türme ist dem Seenotrettungsbündnis „United4 Rescue“ beigetreten. Dies beschloss das Presbyterium einstimmig. Die Kirchengemeinde folgt damit einer Aufforderung des Kirchenkreises, die Hilfe für Flüchtlinge im Mittelmeer zu unterstützen. Auch sollen künftig Kollekten für diese Arbeit gesammelt werden.
Der Kirchenkreis Simmern-Trarbach war im Februar dem Seenotrettungsbündnis beigetreten, um so gemeinsam mit vielen anderen kirchlichen und nichtkirchlichen Partnern ein Zeichen zu setzen, dass bei allen flüchtlingspolitischen Debatten nicht aus dem Auge geraten dürfe, dass man Menschen nicht ertrinken lasse. Der Kirchenkreis hatte ebenso die Gemeinden gebeten, zu überlegen, wie auch sie die Arbeit des Seenotrettungsbündnisses unterstützen könnten.
„Auch unsere Gemeinde berührt das Schicksal der Menschen, die vor Krieg, Gewalt, Verfolgung, Armut und Klimawandel fliehen. Und auch in den Dörfern unserer Gemeinde haben viele Flüchtlinge bereits eine neue Heimat gewonnen. Mit dem Beitritt zu dem Seenotrettungsbündnis wollen wir dabei ein weiteres Zeichen setzen“, so Pfarrerin Ortrun Hillebrand, die Vorsitzende des Presbyteriums der Kirchengemeinde Zehn Türme.
Das Bündnis „United4Rescue“ war im Dezember 2019 auf Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland gegründet worden. Auslöser war eine Resolution auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund. Mittlerweile gehören dem Bündnis mehr als 500 Organisationen an. Das Schiff „Sea-Watch 4“, das dem Bündnis gehört, ist im Mittelmeer unterwegs, um Menschen aus Seenot zu retten. Am Ende der ersten Mission konnten so bereits mehr als 350 Menschen gerettet werden.