Gemeindeversammlung in Laubach

Gemeindeversammlung in Laubach

Die Gemeindeversammlung im kommunalen Gemeindehaus in Laubach

Es war erst die zweite Gemeindeversammlung in der nun knapp vierjährigen Geschichte der Kirchengemeinde Zehn Türme. Doch die Pandemie machte solche Treffen in den vergangenen drei Jahren nicht möglich. Rund 50 Gemeindemitglieder waren am Buß- und Bettag nach Laubach ins kommunale Gemeindehaus gekommen, zunächst zum Gottesdienst, dann zur Gemeindeversammlung.

„Schön, dass so viele gekommen sind“, freute sich Pfarrerin Ortrun Hillebrand, die Vorsitzende des Presbyteriums. Sie betonte, dass die vergangenen Jahre durch die Pandemie sicher anders verlaufen seien als gedacht. „Einiges musste ausfallen, einiges verändert werden. Und vieles hat trotz Corona funktioniert“, so die Pfarrerin.

In den vier Jahren sei die neue Kirchengemeinde weiter zusammengewachsen, habe man sich besser kennengelernt. „Wie überall haben wir seit der Fusion der vier früheren Gemeinden Bell-Leideneck-Uhler, Gödenroth-Heyweiler-Roth, Horn-Laubach-Bubach und Riegenroth leider auch Gemeindemitglieder verloren“, bedauerte sie. Gehörten zur Kirchengemeinde Zehn Türme am 1. Januar 2019 noch 3797 Gemeindemitglieder, so waren es im November dieses Jahres nur noch 3644.

So schmerzlich die Zahl der Austritte sei, so erfreulich sei aber auch, dass die Zahl der Taufen nach einem Corona-Knick 2020 nun wieder deutlich angestiegen sei, betonte Pfarrer Ortrun Hillebrand. So wurden in diesem Jahr bereits 30 Kinder getauft. Im Jahr zuvor waren es 23, im ersten Corona-Jahr nur 15 und 2019, also vor dem Ausbruch der Pandemie, 38. Die Zahl der Austritte hat sich in diesem Jahr auf 40 erhöht. 2021 verließen 34 Personen aus der Gemeinde die evangelische Kirche, 2020 waren es 36 und im ersten Jahr der Kirchengemeinde Zehn Türme traten 24 Menschen aus. In diesem Jahr gab es bisher 48 Beerdigungen, 2021 lag diese Zahl bei 51, im Jahr zuvor wurden 63 Personen kirchlich bestattet und 2019 waren es 49.

Änderungen wird es im kommenden Jahr beim kirchlichen Unterricht geben, kündigten die beiden Pfarrerinnen in Laubach an. Während im Seelsorgebereich 1 der bisherige zweijährige Unterricht in 14-tägigem Abstand unverändert fortgesetzt wird, wechselt der Seelsorgebereich 2 mit dem kommenden Jahrgang zu einem einjährigen Unterricht, der allerdings dann wöchentlich stattfindet.

Zehn Kirchen gibt es in der Kirchengemeinde, dazu zwei Gemeindehäuser. „Da gibt es immer was zu tun“, meinte Pfarrerin Ortrun Hillebrand. Allein im vergangenen Jahr wurden hier rund 215.000 Euro investiert, wobei die Dachsanierung an der Kirche in Laubach mit 175.000 Euro und die Fenstersanierung an der Kirche in Horn mit 68.000 Euro die größten Projekte waren. In diesem Jahr steht noch eine Sitzpolsterheizung in der Laubacher Kirche an, die rund 20.000 Euro kosten wird und vor Weihnachten abgeschlossen sein soll. Dabei hofft die Gemeinde hier auch auf eine deutliche Energieeinsparung in der Kirche. Weitere größere, noch anstehende Projekte sind die Glocken in der Kirche in Leideneck sowie die Neugestaltung des Kirchvorplatzes in Heyweiler, die derzeit zusammen mit der kommunalen Gemeinde geplant wird.

Die Energiepreispauschale, die von der Bundesregierung in diesem Jahr zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger für die hohen Energiekosten gewährt wurde, bringt auch den Kirchen erhöhte Einnahmen, da für die Pauschale auch Kirchensteuer gezahlt werden muss. „Doch dieses Geld wollen wir nicht in der Gemeinde behalten, sondern weitergeben“, so Pfarrerin Frauke Flöth-Paulus. Konkret soll das Geld, dass die Kirchengemeinde hier zusätzlich erhält, an den Härtefallfonds des Kita-Verbandes VEKiST im Kirchenkreis weitergegeben werden.