Zuversicht! – Woche 5

Foto: Dominik Asbach – asbach-foto.de; Quelle: Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus. Fastenaktion der evangelischen Kirche 2020

Eine Begegnung auf einem Feldweg: Da steht sie, ruhig, aber aufmerksam – eine Hirtin mit ihrer Herde, Schafe und Ziegen, zwei Hütehunde neben sich.
Die Tiere kennen ihre Hirtin.
Tiere verlassen sich auf die Menschen, die sie versorgen.
Wie ist das eigentlich bei mir?
Worauf oder auf wen verlasse ich mich in meinem Leben?
Wer oder was trägt mich – auch in unruhigen Zeiten?
Woher oder woraus schöpfe ich Hoffnung und Zuversicht?

Die Bibel vergleicht Gott und sein Handeln mit dem eines Hirten:
„Der Herr ist mein Hirte“, sagt der Beter des 23.Psalms, „der mich zu reichhaltigen Futterplätzen führt und der mich in Gefahr und bei Bedrohung beschützt.

Ich bin der gute Hirte“, sagt Jesus Christus im Johannesevangelium, „meine Schafe kennen meine Stimme und sie folgen mir und ich gebe mein Leben für sie.

Wenn wir nach verlässlichem Halt für unsere Leben suchen und fragen –
Gott lädt uns ein, auf ihn zu vertrauen und unsere Zuversicht auf ihn zu setzen.
Bei ihm finden wir Ruhe und Frieden.

(Frauke Flöth-Paulus)


Psalm 62

Meine Seele ist stille zu Gott,
der mir hilft.
Denn er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz,
dass ich gewiss nicht wanken werde.

Wie lange stellt ihr alle einem nach,
wollt alle gegen ihn anrennen
wie gegen eine überhängende Hauswand
oder eine rissige Mauer?

Sie denken nur, wie sie ihn von seiner Höhe stürzen;
sie haben Gefallen an Lügen.
Sie segnen mit dem Mund,
aber im Herzen fluchen sie.

Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele;
denn er ist meine Hoffnung.
Er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz,
dass ich nicht wanken werde.

Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre,
der Fels meiner Stärke,
meine Zuversicht ist bei Gott.

Hoffet auf ihn allezeit, ihr aus dem Volk;
schüttet euer Herz vor ihm aus.
Gott ist unsere Zuversicht.

Amen.

Zuversicht! – Woche 4

Foto: Sima Dehgani – simadeghani.com; Quelle: Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus. Fastenaktion der evangelischen Kirche 2020

Ich hoffte auf Licht – und es kam Finsternis.

Sagte Hiob damals,
als ihm alles genommen wurde, was ihm lieb war,
als er vor den Trümmern seines Lebens saß.

Ich hoffte auf Licht – und es kam Finsternis.

Sagen Menschen heute,
aufgeschreckt durch Krankheit und Leid,
eingeschränkt in ihrem täglichen Leben,
ängstlich mit dem Blick auf das, was noch kommen mag.

Ich hoffte auf Licht – und es kam Finsternis.

Warf Hiob seinem unsichtbaren Gesprächspartner vor
Klagte ihn an und hörte doch nicht damit auf,
gleichzeitig auf ihn und seine Hilfe zu hoffen,
dass aus Finsternis wieder Licht werde,
dass aus Leid wieder Freude werde.
Hiob hat gerungen – mit Gott.

Ich hoffte auf Licht – und es kam Finsternis.

Mich an Gott festhalten,
auch wenn ich mich verlassen fühle
Mich gehalten wissen,
auch wenn ich meine, keinen Boden mehr unter den Füßen zu haben
Auch wenn ich es in diesem Moment noch nicht sehe:
Zuversicht
in aller Verzweiflung.

Sehnsucht

Zuversichtlich sein: Gott ist nahe
Vertrauen: Er trägt uns
Hoffen: Seine Liebe ist grenzenlos

Ach, könnten wir doch immer daran festhalten
Ach, könnten wir doch stets gewiss sein
Ach, könnten wir doch glauben

Aber sie sind laut:
die Sorgen,
die Ängste,
das Misstrauen,
die Zweifel,
die Ungewissheit,
die Fragen

Wir müssen sie aushalten,
aber wir wollen dabei nicht untergehen.
Wir sehnen uns:
nach Zuversicht,
nach Hoffnung,
nach Gewissheit

Wir sehnen uns: Nach Dir, Gott!